Microadventure und der kleine Hansgörgl.

Erinnerung. Von J.W. Goethe.

„Willst du immer weiter schweifen?
Sieh, das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen,
Denn das Glück ist immer da.“

 

Glück und glücklich sein sind urdeutsche Tugenden. Der Autor möchte fast behaupten, Franken ist das Zentrum des deutschen Glücks, auch wenn die urfränkische Freundlichkeit dem ein oder anderen Urlauber anderes vermuten lässt. Der Teufel steckt jedoch im Detail und System dahinter. Der Franke ist gewieft. Das schöne fränkische Glück will ja vor bösen Touristen geschützt werden.

Was dem Franken das Glück, ist dem Briten das Abenteuer. Ernest Shackleton, Edmund Hillary und nun Alastair Humphreys – bei den Briten ist Abenteuer genetisch kodiert. Die können gar nicht anders. Alastair Humphreys, der Jüngste und Lebendigste in der Heldengalerie, gibt sich nun einer ganz neuen Art von Abenteuern hin. Nachdem er schon einige „Grand Adventures“ bewältigt hat, unter anderem mit dem Rad um die Welt, zu Fuß durch Indien, oder mit dem Ruderboot über den Atlantik, hat er sich nun den „Microadventures“ verschrieben.

Um Humphreys selbst zu zitieren: A microadventure is an adventure that is short, simple, local, cheap – yet still fun, exciting, challenging, refreshing and rewarding. Als Beispiele nennt er, im Winter bei Schnee draußen übernachten, einen Fluss durchschwimmen, eine Nachtwanderung machen, eine Radtour mit ultraleichtem Gepäck fahren und vieles mehr, eben stets vor der eigenen Haustür. In memoriam des guten Goethes möchte er die Briten inspirieren , das Gute in der näheren Umgebung zu finden. Ja ja, der Autor ist sich der Tatsache bewusst, dass dabei weder Wetter noch Essen gemeint sein können, sondern nur Abenteuer.

Microadventures: Kommen die Beispiele dem Leser nicht bekannt vor? Alter Hut in neuem Gewand? Schon – irgendwie. Früher ist man eben in die Berge, zum Zelten oder zum Schwimmen. Heute geht’s zum Microadventure. Alte Hüte findet der Autor jedoch gut, ebenso wie alte Hosen. Daher erklärt er sich zum fränkischen Pendant von Alastair Humphreys. Und in Sachen Kreativität steht er seinem britischen Vorbild in nichts nach:

  • 24/100 zu Fuß
  • Die Fränkischen Nove Colli, alias Die Gute-Nacht-Tour Extended
  • The Gaddnman
  • Aktion direkt: Rathsberg-Zugspitze in einem Wisch
  • Aktion direkt 2.0: Markgräfliches Schloss Erlangen-Schloss Schönbrunn in einem Wisch
  • Franken Divide
  • Bike Packing Trans Germany
  • 42 Gipfel der deutschen Mittelgebirge
  • … und das sind nur einige Beispiele aus dem Repertoire des Autors. Und allesamt short(?), simple(!), local(!!), cheap(!!!) – yet still fun(?), exciting(?), challenging(!), refreshing(???) and rewarding(???).

 

Nun, ganz einfach möchte es sich der Autor nicht machen und Humphreys eins-zu-eins kopieren. Auch wenn die genauen Eckdaten noch nicht stehen, wird es sich bei seinen Aktionen wohl um Microadventures++ handeln. Die Abenteuerer sollen nicht nur an ihre physischen Grenzen stoßen, sondern auch die Psychischen kennen lernen. Denn was läge schon näher als das eigene Ich. Dafür müsste man theoretisch nicht einmal die eigene Haustür, geschweige denn sein Bett, verlassen. Letztendlich sind es Abenteuer im ganzheitlichen Sinn, die dem Autor vorschweben: Holo-Adventures oder dynamopsychosomatische Aktionen (dynPSAs). Doch auch bei Namensgebung merkt der interessierte Leser, dass für das Microadventure-Konzept des Autors noch Entwicklungsbedarf besteht.

Unbefriedigend ist, dass der Autor den Spannungsbogen des heutigen Blogs immer noch nicht geschlossen hat. Sei’s drum. Dann hat der kleine Hansgörgl seinen Auftritt eben beim nächsten Mal. Mit Microadventures hat aber auch er zu tun.

 

 

2 Comments

  1. Mutti

    Ich durfte auch an einen Microadventure teilhaben. Der Autor hat getestet ob eine Seniorin im Alter von 61 Jahren
    an einen Tag so ca. 40 km laufen kann sprich von Hersbruck – Bahnhof entlang des Frankenweges nach
    Gräfenberg. Das Experiment ist gelungen bis auf einige Blasen an den Füssen, aber das vergessen wir mal.
    Auf jeden Fall war es eine wunderschöne Wanderung , die ich jeden nur empfehlen kann.
    Forstsetzung erwünscht.
    Die Seniorin, Mutter des Autors.
    So ein Microadventure ist echt was tolles, einfach und so nah.

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