Materialfetischismus.

Fünf Bananen, vier Packungen Kekse, ein Eis und zwei Liter Cola – dazu mehr morgen!
Gut angekommen im Hostales El Punto in La Serena bin ich heute und schließe damit das Kapitel „Atacama“. Ein idealer Zeitpunkt zurückzublicken und vorauszuschauen. Natürlich hat der Leser schon Blut geleckt und fragt sich gewiss, was er für die Expedition mit mir zur Lagunenrute von Bolivien nach Chile oder vice versa im nächsten Jahr vorbereiten soll.
Folgende Ausrüstungsgegenstände haben sich bewährt und sollten unbedingt auf die Liste. Weihnachten ist bald!
– obligat, Fahrrad: Die breiten Reifen (50 mm) ermöglichen Touren auf der Piste; ein Fatbike wäre denkbar, aber denkbar schlecht für die Auffahrt zur Laguna Verde über den geteerten Paso de Jama. Das Zweifachritzel hat sich bewährt; wenn ich es nicht mehr ertreten konnte, war es eh an der Zeit, zu schieben. Drei Flaschenhalter sind nett: einmal Cola, einmal Iso, einmal Wasser. Bayerische Vertreter mögen anstatt Cola auch Bier mitführen, alkoholfrei versteht sich. Doch zwei Halter für Einliterflachen tun es auch, denn Cola und Bier sind ja kaum zu bekommen. In diesem Zusammenhang war auch der Zehnliterwassersack in der Packtasche ideal, für Wasser, nicht Bier: das schmeckt im Plastiksack nicht. Übrigens, die Scheibenbremsen sind überflüssig; der sandige Untergrund bremst hinreichend.
– obligat, Hochleistungs-Schlafsack mit Inlett: -10-4=-14 Graf Celcius Comforttemperatur. -5 Grad beim Schlafsack tun es wohl auch. Meine Klamotten musste ich nämlich nie anlassen, so schön warm war es! Das Inlett ermöglicht, noch länger Freude an seinem Daunenschlafsack zu haben, denn Duschen ist höchstens alle zwei Tage drin.
– obligat, Wüstenhut: bei uns kaum zu bekommen; in Chile neben der Sonnenbrille Standard. Mich wundert es, dass Adidas den noch nicht im Programm hat. Definitiv eine Marktlücke. Gerade für Menschen mit großem Gesicht, wie ich, extremst nützlich.
– obligat, Klopapier: außer der Radler kann ohne für 10 Tage, ergo Heimscheißer, oder stört sich nicht an einem braunen Radhoseneinsatz. Die Nutzung der Toiletten an den Refugios?, brrrr!
– fakultativ, Solar-Powerbank und Satelliten-Telefon (ohne Abbildung): Beruhigt unheimlich – auch die Freunde und Familie zu Hause. Aber wir kommen schon an – ich zumindest!
– fakultativ, gute Taschenlampe (ohne Abbildung): wird obligat, falls wir Etappen zusammenlegen, um noch den Paso Sico zu fahren oder falls ältere Herren mit Prostatahyperplasie und schlechtem Orientierungssinn mitfahren, damit sich diese nach der nächtlichen Pinkelpause wieder einsammeln lassen.

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