Von Menschen, die mehr geben, als das sie nehmen.

Es gäbe über die Italienreise von Ch. Beyer und seiner Göttergattin viel zu berichten. Ursprünglich geplant war die Erkundung der Regionen Abruzzen und Umbrien. Weil es sich anbot und weil Ch. Beyer die Karten nicht detailliert studiert hatte, wurde aus Abruzzen und Umbrien kurzerhand Abruzzen, Umbrien, Marken und Emilia Romagna.

Um die Ausführungen in Grenzen zu halten, wird Ch. Beyer von zwei besonderen Erlebnissen berichten, welche beide unter dem Motto „Unverhofft kommt, oft!“ subsumiert werden könnten.

Leider gibt es in unserer westlichen Welt zunehmend mehr Menschen, die viel mehr nehmen, als das sie geben. Ch. Beyers Vater sprach immer von den „Ich-AGs“. Liegt es denn daran, dass jene Menschen nicht mehr geben können, weil sie mit ihrem Leben überfordert sind und sich so sehr um ihre eigenen „Probleme“ kümmern müssen. Oder liegt es daran, dass sie nicht mehr geben wollen, weil sie lieber ihren eigenen Interessen nachgehen? Egal was die Ursache ist, der Gesellschaft tut es vermutlich nicht gut.

Umso erfreulicher ist es, dass es immer noch Menschen gibt, die viel mehr geben als das sie nehmen. Francesca, die Gastgeberin von Ch. Beyer und seiner Göttergattin in Spoleto, gehört zu dieser seltenen Spezies. Ch. Beyer und die Göttergattin waren dieses Mal ohne Zelt unterwegs und auch auf Bushaltestellen verzichteten sie, weshalb sie sich jedem Abend eine neue Bleibe suchten. Sie betrieben als Luxusurlaub.

Auf so einem Roadtrip mit dem Fahrrad oder einem anderen Gefährt sind die online-Buchungmöglichkeiten über Booking.com und Airbnb gewiss ein Segen. Man kann seine Tour am Morgen starten und mittags oder nachmittags spontan die Unterkunft buchen, so dass man am Zielort keine Sorge haben muss, nirgends unterzukommen.

Mit dem Segen kommt zwangsläufig auch der Fluch. Die Portale sind so konstruiert m, dass man dazu angeregt wird, die verschiedenen Unterkünfte in ihren Bewertungen und Preisen zu vergleichen. Und dann kommen noch die vielen Kommentare der bisherigen Besucher und Besucherinnen hinzu, in denen man sich verfangen kann. An einem typischen Urlaubsort hat man plötzlich die Qual der Wahl und weiß am Ende gar nicht mehr, wo man nun die Nacht verbringen soll. Also doch wieder Bushaltestelle, oder was? Doch Ch. Beyer blieb ganz entspannt. Es ging ja nur um eine Unterkunft und nicht um Relevantes, wie zum Beispiel einem oder einer Lebensabschnittsgefährten oder Gefährtin.

In Spoleto gingen Beyer und die Göttergattin jedenfalls ein vermeindlich hohes Risiko ein. Sie buchten eine Unterkunft ohne Bewertung und Kommentare. Chateau de Pep war der Name der Unterkunft, Francesca der Name der Gastgeberin. Die Unterkunft lag etwas außerhalb von Spoleto, so dass es günstig war, dass der Unterkunft ein Restaurant angegliedert war. One-stop-shop-Strategie. Und die Bewertungen des Restaurants waren übrigens ausgezeichnet!

Als Ch. Bay und die Göttergattin beim Chateau de Pep ankamen, trafen sie zunächst auf die Senior-Chefin, Francesca Mutter. Wie Ch. Beyer und die Göttergattin im Verlauf erfahren sollten, hat die Familie seit Langem das Restaurant. Die beiden Ferienwohnungen waren jedoch neu und Francescas Idee. Francesca stellte sich dann bald selbst vor und führte Ch. Beyer und die Göttergattin durch die Räumlichkeiten. Sie erklärte liebevoll, wo sich was befand. Dann sorgte sie für das Wohlergehen der beiden Radfahrer. Es standen Kaffee und Tee zur Verfügung sowie zahlreiche Dolci. Zudem brachte sie noch Äpfel und Bananen.

Francesca erklärte, dass die Familie für Ihr Restaurant berühmt sei. Ihr Vater sei seit 50 Jahren Koch und arbeitete zunächst in Bologna und zuletzt im Zentrum von Spoleto. Nachdem Spoleto den Verkehr im Zentrum zunehmend einschränkte, blieben die Besucher für das Restaurant außerhalb der Hauptsaison fern. Daher schloss ihr Vater nach 20 Jahren das Restaurant im Zentrum von Spoleto und zog in die Peripherie. Nun trifft man im Restaurant vor allem wieder einheimische Gäste und zwar das ganze Jahr.

Francesca hatte bereits einen Tisch für Ch. Beyer und die Göttergattin vorgehalten. Das Restaurant war an diesem Samstagabend brechend voll. Zurecht, wie Ch. Beyer und die Göttergattin bald herausfinden sollten, denn der Vater von Francesca kochte er vorzüglich. Für Ch. Beyer und die Göttergattin gab es die regionalen Empfehlungen des Tages: Steinpilzsalat, Pasta mit Pilzen und Schäufele auf italienisch. Laut Francescas Angaben gab es den Besten Apfelstrudel der Welt als Nachtisch. Ch. Beyer und die Göttergattin fanden, dass sie junge Gastgeberin nicht ganz unrecht hatte. Als Gäste in der Unterkunft bekamen Ch. Beyer und die Göttergattin übrigens 15 % Rabatt auf das gesamte Abendessen. Das war somit unverschämt günstig, was sich nur durch ein ordentliches Trinkgeld beheben ließ.

Während Francesca und ihre Familie noch bis spät in den Abend die Gäste bedienten, zogen sich Ch. Beyer und die Göttergattin wohl gesättigt gegen halb zwölf in ihre Ferienwohnung zurück. Am Ende ihrer Arbeit im Restaurant bereitete Francesca für ihre beiden Radfahrergäste noch das Frühstück für den nächsten Tag vor und schloss die beiden Fahrräder im Restaurant ab, wovon Ch. Beyer und die Göttergattin erst am nächsten Tag Notiz nahmen. Sie hatten tief und fest geschlafen. Insgesamt waren sie begeistert von dem Engagement der jungen Gastgeberin und ihrer Familie und wünschen ihr weiter gutes Gelingen. Ch. Beyer und seine Göttergattin hoffen mit einer sehr guten Bewertung dazu vielleicht ein klein wenig beizutragen.

Das zweite Ereignis spielte sich in dem kleinen Ort Farindola ab, der Ch. Beyer und der Göttergattin Zugang zum Campo Imperatore im Gran Sasso Nationalpark sein sollte. Auch hier fanden Sie ein wunderbares B&B, was sehr stilvoll eingerichtet war. Thomas, der Gastgeber, war außerdem ein ausgezeichneter Koch, was die anderen Gäste berichteten. Ein Glück nur, dass Thomas an jedem Abend nicht selbst aufkochte. Sein Restaurant hatte an jenem Abend geschlossen. Jedoch kümmerte sich Thomas liebevoll um das Wohlergehen seiner Gäste und bestellte für Ch. Beyer und die Göttergattin einen Tisch in der Bar La Cantina, der einzige Ort laut Thomas, wo die beiden an jenem Abend etwas zu essen bekommen konnten.

Und der Abend im la Cantina war famos. Ch. Beyer und die Göttergattin waren in La Cantina einzigen Gäste und hatten die volle Aufmerksamkeit des Wirtes, der in Personalunion sich um die Küche und den Service kümmerte. Als Vorspeise bekamen Ch. Beyer und die Göttergattin eine Wurst- und Käseplatte mit regionalen Spezialitäten serviert. Der Wirt staunte nicht schlecht, als er fünf Minuten später weder Wurst noch Käse mehr vorfand.

Zum Hauptgericht gab es selbst gemachte Pasta und als Nachtisch Ziegen-Käse mit selbst gemachter Marmelade. Den selbstgebrannten Likör sollten seine Gäste natürlich auch noch probieren.

Kochen, Servieren und Unterhalten lagen dem Wirt sehr am Herzen. Den Abwasch versuchte er jedoch möglichst zu vermeiden. Daher bekam Ch. Beyer und die Göttergattin zunächst nur zwei Gabeln, jedoch keine Löffel oder Messer. Außerdem bekam sie nur zwei Gläser, so dass sie gemeinsam Wein und Wasser aus jeweils einem Glas tranken. Als sie die Pasta aufgegessen hatten, zeigte ihnen der Wirt außerdem, wie man die Pfanne und die Teller mit Brot noch säubern konnte. Als on das Ch. Beyer nicht schon von seinem Großvater gelernt hatte. Und obwohl es große Sprachbarrieren zwischen dem Wirt und seinen Gästen gab, verstanden sie sich blendend.

Während des Abendessens lief auf einem großen Fernseher, wie es sich in einer italienischen Bar gehört, eine Telenovela. Als diese zu Ende war, zeigt das italienische Fernsehen eine Dokumentation, wo es um den Einsatz eines Therapiehundes auf der Intensivstation ging. Ch. Beyer staunte nicht schlecht, zumal er ja selbst vor drei Monaten zwei Fälle auf einer Konferenz vorgestellt hatte, bei denen Patienten durch Bakterien von Hunden auf der Intensivstation landeten. Wie hatten es die italienischen Kollegen und Kolleginnen wohl geschafft hatten, ihre Krankenhaushygiene von einem derartigen Unterfangen zu überzeugen? Doch wie heißt es so schön: Andere Länder, andere Sitten!

Damit soll vorerst genug geschrieben sein. Von weiteren Erlebnissen, zum Beispiel dem Radklamottenwechselmarathon der Göttergattin auf der Italienreise, wird Ch. Beyer zu einem späteren Zeitpunkt berichten.

Übrigens: Ch. Beyer ist ganz begeistert von der AI Tastatur auf dem Smartphone. Damit ist er wieder voll dabei: „Emojizieren“ heißt die Funktion. Aber keine Sorge: Nein! Weiter kein WhatsApp, kein Insta, kein X, kein FB. Dafür radness.de

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