Daheeeme.

Baba Alpenrepublik: Bei weiterhin gutem Wetter und fortgesetztem Urlaub blieb Ch. Beyer nichts anderes über, als nochmals aufs Rad zu steigen. Nachdem er die sprachlichen und kulturellen Hürden im südöstlichen, vermeintlich deutschsprachigen Ausland zuletzt hervorragend gemeistert hatte, entschloss er sich nun nach Norden zu fahren. Ein Overnighter sollte letztendlich auch dazu dienen, einen Teil der nördlichen Schleife der Bikepacking Trans Germany zu erkunden.

Die Bikepacking Trans Germany war auf dieser Website bereits 2017 Thema. Als Rekapitulation für die gelegentlichen und die dementen Leser sei aber nochmals zusammengefasst: Die Bikepacking Trans Germany ist eine Langstreckenfahrt durch Deutschland, die 1650 Kilometer von Basel nach Rügen entlang der europäischen Wasserscheide führt. Dabei ist Ch. Beyer sehr wohl klar, dass Basel nicht in Deutschland liegt und die Schweiz (noch) nicht annektiert ist. Ch. Beyer betont in diesem Zusammenhang, dass er nur Konsument der Route ist. Die empörten Leser mögen Ihre Beschwerden bitte an die Schöpfer der Route, Achim Walter und Thomas Borst, richten.

Für den Overnighter nach Norden fuhr Ch. Beyer in Bayreuth auf die Bikepacking Trans Germany. Bayreuth ist neben Aalen, Erlangen und zuletzt Stralsund eine der vier größeren Städte, durch die die Route führt. Ansonsten gestalteten Achim und Thomas die Route so, dass die Fahrer möglichst wenig Kontakt mit ihren Artgenossen der Gattung homo sapiens haben. Ch. Beyer schien es, dass er während der zweitägigen Radfahrt mehr Hasen und Rehe traf als Menschen. Sogar ein lebendiger Fuchs sagte Abends zu ihm „Grüß Gott“, beziehungsweise „Guden Daag“ entsprechend der dortigen Sprachgepflogenheiten.

Homo homini lupus: Die Streckenplaner Achim und Thomas haben schon Recht: Gerade der ein oder andere Autofahrer würde die radfahrenden Mitmenschen am Liebsten in der Luft zerreißen, wobei Ch. Beyer hier kein Lobgesang auf den deutschen A***-Fahrer anstimmen wird. Er hofft, dass sich die Knallköpfe mit Einführung des autonomen Fahrens sehr bald ein anderes Hobby der Agitation suchen müssen. Apropos lupus, der sich laut Medienberichten in den mehr und auch weniger nördlichen Gebieten Deutschlands wieder tummeln soll: Es stellte sich keiner der vierbeinigen Spätaussiedler bei Ch. Beyer vor. Ein flegelhaftes Benehmen, nicht wahr? Eigentlich sollte man die gleich wieder ausweisen und abschieben oder abschießen und ausstopfen! Was hier nun politisch inkorrekter ist?

Um schließlich die Route des Overnighters zu skizzieren: Es ging von Bayreuth nach Bad Berneck und Gefrees. Einige Kilometer vorbei an Rehau. Dann zum Dreiländereck. Es folgten Adorf, Johanngeorgenstadt und Oberwiesenthal mit dem Fichtelberg. Bärenstein, Hirtenstein, Grünthal, vorbei an Altenberg, dann lange nichts, dann Bad Schandau an der Elbe, dann noch ein wenig nach Nordosten entlang der Route ohne nennenswerte Orte, ehe Ch. Beyer den Ripio gegen Cemento tauschte und nach Dresden abbog, um den Franken-Sachsen-Express gen Heimat zu besteigen. Sollte der Leser obige Orte bislang nicht gekannt haben, dann ist es jetzt an der Zeit den Fuß aufs Pedal oder zumindest den Finger auf die Karte zu setzen. Keine Angst! Fremdsprachenkenntnisse sind nicht erforderlich, da kaum Kontakt zur Urbevölkerung entstehen wird. Schade, denn Ch. Beyer hätte gern erfahren, wie es sich „daheeme“ so lebt.

7 Comments

    • Ch. Beyer

      „Meaning is a matter of focus.“ sagt Motivationsguru Tony Robbins, der nicht Guru gerufen werden möchte. Ch. Beyer hätte auch anderes fotografieren und/oder beschreiben können: Den einsamen Schlafplatz am Fußballfeld, den nörgelnden sächsischen Audi-A4-Aufgemotzt-Fahrer oder die schmerzhaften Biker’s Nodules… Doch deswegen macht sich Ch. Beyer nicht auf die Reise. Lieben Dank an Don Horste für das wunderbare Lob.

  1. Siglinde Beyer

    Du beleidigst Deine Leser wenn Du sie als zum Teil „dement“ bezeichnest. Schon ein bisschen frech !
    Leider ist ein Teil der deutschen Bevölkerung damit beschäftigt die Wirtschaft in Schwung zu halten und die Wünsche Ihrer Kunden zu erfüllen. Aber für diesen Teil schreibst Du ja Deine Berichte, damit die auch Bescheid wissen was so auf den verschiedenen Trails passiert. Aber schon spannend !
    Liebe Grüße Deine bis jetzt noch nicht ganz demente Mutter .

    • Ch. Beyer

      Und ich hatte gedacht, liebe Mutti, du hättest es schon längst verstanden: „Du weißt doch, dass er nichts ernst nimmt!“ Und ich hoffe, Du hast das nicht schon wieder vergessen. Und die Dementen werde es mir schon nicht übel nehmen: Die haben es bis zum nächsten Beitrag wieder vergessen.

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