Treiben und treiben lassen.

Schön ist es schon, das Valle del Elqui, aber landschaftlich hat sich die heutige Ausfahrt kaum gelohnt. Wiesent, Pegnitz und Trubach können locker mithalten. Die Schwabach und der RMD-Kanal nicht. Und 50 Kilometer Anfahrt sind ja auch mal was, vor allem wenn sie wieder zurück gefahren werden wollen.
Kurz einschieben möchte ich, das der heutige Beitrag kurz werden wird. Kurz ist zeitgemäß. Und Bilder. Und Videos, die ich nicht kann. Demnach hat der Leser an den letzten beiden Beiträgen sicherlich gemerkt, dass ich aus einer anderen Zeit stamme.
Jedenfalls hätte ich mir die heutige Ausfahrt sparen können, oder sollen, der Umwelt zuliebe. Ich erinnere an die unnötige CO2-Produktion, das Ozonloch und den Weltuntergang.
Dennoch, und das impliziert meine Textkomposition, – der Leser hätte sich übrigens  die Einleitung sparen können! – hat sich in meinem Kopf ein Schalter umgelegt. Robert Anton Wilson mit „Prometheus Rising“ und Arnd Kleyer mit „Treiben und Treiben lassen“ seien herzlich Dank! Die stupide Monotonie des Radfahrens war schließlich der Katalysator,  ein paar Synapsen neu zu verknüpfen.
Etwas mehr verstehe ich das nun. Nicht, dass ich nicht mehr Radfahren möchte; ich brauche ja auch eine Grundlage, um etwas aufs Papier zu bringen.
Weiterhin möchte ich durch Chile radeln, selbstbestimmt und nicht ferngesteuert. Weiterfahren, wo es langweilig scheint, und verweilen, wo es schön wirkt. Wäre das mit dem freien Willen nicht nur eine schöne Ilusion!
Morgen werde ich die Oase El Punto in La Serena verlassen. Bis Valparaiso sind es 400 Kilometer. In drei Tagen möchte ich ankommen. Im Vergleich zu den letzten Tagen eine Spazierfahrt. Hoffentlich finde ich dort einen ähnlichen Ort der Ruhe, und mit gutem Essen.
Ein Letztes: die Auflösung des Rätsels aus dem letzten Beitrag: Gabriela Mistral. Auf einem Schild, siehe Bilder, sah ich folgenden Vers: „Hambre no tengo…“ ( Hunger hab ich keinen…). In meiner Welt widerspricht das jeglichem Realitätsinn. Kann man Nobelpreise wieder aberkennen?

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