40 ist das neue 30 / 60 ist das neue 50.

Das hier soll ausnahmsweise nur ein sehr kurzer Blogbeitrag werden und nur drei Punkte bearbeiten. Der 40ste Geburtstag Chuck Beyers war Anlass für eine Wanderung durch die Fränkische Schweiz, nämlich zwischen Neuhaus an der Pegnitz, wo er seine ersten Lebensjahre verbrachte, und Hersbruck, wo er auf die Welt kam. Auf dem Weg lagen einige Wanderschmuckstücke der näheren Umgebung, unter anderem der Naturlehrpfad bei Hartenstein und die Gipfeltour zwischen Glatzenstein, großer Hans Görgel und kleiner Hans Görgel. Gerade als Chuck Beyer diese Zeilen schreibt, treibt ihn aber noch ein vierter Gedanke: Verstößt er hier schon gegen den „Komoot“-Paragraphen des neuen Bundeswaldgesetzes (BWaldG). Das alte BWaldG ist aus dem Jahr 1975, weswegen es allmählich einer neuer Version Bedarf. Ein Gesetzesentwurf wurde bereits ausgearbeitet und geleakt – unabsichtlich oder absichtlich, da kann man sich nicht sicher sein. Der vorläufige Entwurf sieht drastische Einschränkungen für die freie Waldnutzung zu Erholungszwecken der Bundesbürgerinnen- und Bürger vor. Die Mountainbikefraktion läuft schon Sturm. Aber auch die wandernde und spazierende Bevölkerung sollte sich in Acht nehmen, insbesondere wenn sie nur auf den Gedanken kommt, Tracks oder Fotos mit GPS-Koordinaten aufzuzeichnen, um diese im Netz zu teilen. Und das tut praktisch jeder, sobald er die Handyknipse betätigt und seine Fotos über WhatsApp teilt. Aber nun gut: Warten wir mal gespannt, ob sich der Gesetzesentwurf so durchsetzen lässt und wie die Gesetzeshüterinnen und Gesetzeshüter die möglichen Verbote umsetzen wollen.

Also zurück zu den drei Punkten:

  1. Die Fränkische Schweiz ist schön, die Menschen sind nett und das Essen ist deftig und ausgezeichnet. In Vorbereitung auf das Wanderevent hatte Chuck Beyer zunächst auf Brauns Hofcafé in Treuf gesetzt, insbesondere auch aufgrund einer unglaublich ausführlichen Google-Rezension zur Panade der dortigen Karpfen: Satire, so findet Chuck Beyer, ist wirklich gut, wenn die Abgrenzung zur Realität kaum möglich ist. Nachdem die Gastleute des Hofcafés für das vorgesehene Wochenende im November eine wohlverdiente Pause einlegten, guckte Chuck Beyer nach Alternativen. Es boten sich einige an, unter anderem das heiß geliebte Windbeutel-Café in Hohenstein. Die Wahl fiel jedoch aufgrund der günstigen Lage auf die Gastwirtschaft Günther Heißmann in Morsbrunn bei Kirchensittenbach. Und ach war das klasse! Fränkische Spitzenküche zu mehr als angemessenen Preisen, nette Gastleute und die Bude voller fröhlicher Menschen. So stellt Chuck Beyer sich ein Stück Heimat vor.
  2. Projekte sind anstrengend aber bereichernd. Natürlich bedarf es einer gewissen Planung, eine Wandergruppe sicher, ausreichend gefüttert und durchaus ein wenig ermattet an einem Zielort abzuliefern. Und je mehr Teilnehmerinnen- und Teilnehmer am Start sind, desto komplexer wird die Logistik. Wo soll man starten? Gibt es einen Parkplatz oder eine Zuganbindung? Wo endet die Route? Wie lange darf sie maximal sein, wo sich doch ein paar zusätzliche Kilometer stets ganz von alleine ergeben? Und wann und wo plant man die Pausen und Brotzeiten ein? Das erfordert ein wenig Routine und vor allem Recherche. Und doch bringt es einen auf die ein oder andere neue Idee, den ein oder anderen neuen Ort und die ein oder andere Überraschung. Oder wussten Sie, liebe Leserinnen und Leser, dass es in dem Weiler Obermühle bei Kirchensittenbach eine Fusions- und WOMO-Küche an einem kleinen Camping-Platz gibt? AlexZanders heißt das angeschlossene Restaurant – nett, nicht wahr?… Sie verstehen nur Bahnhof, liebe Leserinnen und Leser, und wissen weder wo Obermühle noch Kirchensittenbach liegt: Dann sollten Sie auch Recherche betreiben und die nächste Tour fürs neue Jahr planen.
  3. Nachdem mit Ausnahme des Brasilianischen Fußballgotts Luan Garibaldi alle sportlichen Freunde Chuck Beyers für die Wanderung kurzfristig abgesagt hatten, hielt der in Rente befindliche oder nahe der Rente stehende Familienclan die Flaggen hoch. Und Chapeau: Obwohl Muddi-Omi-Siggi, der Peder-Pade und die Hedwig so um die 60 sind, waren 35 km und knapp 1000 hm überhaupt kein Problem. Ein wenig traurig schienen sie, als es am Abend dunkel wurde und sie in Hersbruck in den Zug zurück nach Neuhaus steigen mussten. Es schien, als wären sie gerne noch ein paar Kilometer mehr gelaufen. 60 ist also das neue 50 und in diesem Sinne ist Chuck Beyer gerade erst 30 geworden.

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