Training nach dem BIZ®: Beyer-Schmidt-Trainings-Index.

Forscher der FUFS (Freie Universität Fränkische Schweiz) haben einen neuen Leistungsindikator entwickelt, der teure Leistungsmessmethoden der Fahrradindustrie in Sachen Spezifität, Praktikabilität und Ökonomie um Weiten schlägt. Mit dem Beyer-Schmidt-Trainings-Index, kurz BIZ®, benannt nach den beiden Entwicklern, können Sportler in Echtzeit feststellen, wie groß die aktuelle Trainingsbelastung ist, ohne auf kostspielige und fehleranfällige industrielle Produkte zurückgreifen zu müssen. Der BIZ ist schnell erlernbar und beruht auf dem subjektiven Vergleich von Pain In Motion (kurz PIM) und Pain In Rest (kurz PIR). Eine erste randonnisierte-frisierte Studie hat den Nutzen des BIZ eindeutig belegt. Radness.de hat mit Ch. Beyer aus dem Forscherteam der FUFS bereits gesprochen.

Radness.de: Herr Ch. Beyer fahren Sie einen Wattmesser?

Ch. Beyer: Der Wattmesser ist eine Erfindung der Radindustrie, die versucht den Radfahrern noch ein paar Groschen aus dem Portmonee zu locken. Marco Pantani, Jan Ullrich und Lance Armstrong sind schon vor mehr als zehn Jahren ganz ohne Wattmesser nach Alp d’Huez geflogen und halten bis heute die Bestzeiten.

Radness.de: Und wie sieht es aus mit einem Pulsmesser?

Ch. Beyer: Auch der Pulsmesser hat noch niemanden schnell gemacht. Wer schnell Rad fahren will, muss schnell Rad fahren. Lange Analysen während und nach der Fahrt, insbesondere unter zu Hilfenahme eines oder mehrerer Weizen, schaden nur der Form.

Radness.de: Wie steuern Sie Trainingslänge und Trainingsbelastung?

Ch. Beyer: Der Radfahrer sollte lernen, auf seinen Körper zu hören. Alles ist relativ. Zehn Kilometer können wie 100 erscheinen, und 100 wie 10.

Radness.de: Naja, Ihre Antwort scheint bisweilen schwammig!

Ch. Beyer: Ich will’s Ihnen ein wenig näher bringen. Schon vor zwei Jahren hat meine Forschergruppe und ich das Popometer® entwickelt, dass sich hervorragend eignet den Trainingsumfang zu erfassen. Hören Sie auf Ihren Popo: Er wird Ihnen ausreichend Rückmeldung geben, ob Sie noch fahren wollen und können, oder den direkten Weg nach Hause ansteuern sollten. Das Popometer® ist erstaunlich genau und muss nur neu geeicht werden, wenn Sie sich einen neuen Sattel oder eine neue Radhose kaufen. Unterwegs kann es Ihnen nicht mehr passieren, dass Ihrem Navi oder Ihrem Tacho der Saft ausgeht, und sie am Ende des Tages nicht wissen, wie weit Sie unterwegs waren.

Radness.de: Das klingt einleuchtend. Und wie funktioniert nun Ihre neue Entwicklung, der BIZ?

Ch. Beyer: Der BIZ® ist letztendlich genauso einfach, wie das Popometer®. Der Sportler erfasst den Schmerz während der Belastung (= Pain In Motion, PIM) und in Ruhe (= Pain In Rest, PIR), wofür er eine fünfminütige Serienpause einlegt. Daraus ergeben sich drei Situation: PIM > PIR: Hier handelt es sich um eine leichte Belastung. Ich würde dem Sportler raten, noch eine Schippe drauf zu packen. PIM = PIR: Der ideale Trainingszustand. Der Körper kommt während der Pause nicht richtig zur Ruhe und kann es daher mit Gelassenheit hinnehmen, das nächste Intervall hart zu fahren. PIM < PIR: Dieser Zustand spricht für sehr hochwertiges Training. Die endogene Endorphinachse bricht während der Intervallpause weg und lässt diese unangenehmer wirken als die Belastungsphase, wo die Achse wieder eingreift. Der Körper giert quasi nach dem nächsten Intervall. Diese Art von Training sollte der Sportler jedoch nur wohl-dosiert durchführen. Ich empfehle mindestens einen Tag PIM > PIR oder PIM = PIR-Training als Entlastung, ehe der Sportler das nächste PIM < PIR-Training startet.

Radness.de: Und die Methode funktioniert? Können Sie das wissenschaftlich belegen?

Ch. Beyer: Und ob! Wir haben soeben eine randonnisierte-frisierte Kohortenstudie mit drei Teilnehmern (LS, MK, CB) durchgeführt. Alle drei Sportler haben sich einen ganzen Tag im PIM < PIR-Training bewegt und befinden sich nun kurz vor der Superkompensation. Der BIZ® zeichnet sich durch eine sehr hohe Spezifität aus. An der Sensitivität arbeiten wir noch. Wir versuchen die Daten soeben im wichtigsten deutschen Sportjournal, der Sportbild, zu veröffentlichen. Der Fußballbundestrainer hat jedoch sein Veto eingelegt:  Er befürchtet gegenüber der Leserschaft in Zugzwang zu geraten und sieht seine Athleten nicht in der Lage PIM < PIR-Training durchzuführen.

Radness.de: Also bleibt das Training mit dem BIZ® forthin einer kleinen Zielgruppe vorbehalten.

Ch. Beyer: Qual-ität setzt sich durch. Ich erachte dies nur als eine Frage der Zeit, dass Profi- wie Breitensportler nur noch nach BIZ® trainieren werden.

Radness.de: Herr Ch. Beyer wird danken Ihnen für das Gespräch.

Ch. Beyer: Ich danken Ihnen für Ihr Interesse.

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