Die Verhandlung.

Es folgen Ausschnitte aus Zwiegesprächen zwischen The inner piggy dog und Ch. Beyer während der Bikepacking Franconia. Die Diskussionsstrategien können Hilfestellung für diejenigen Leser sein, die demnächst auch ein längeres Schleifchen auf dem Rad drehen wollen.

2. Tag der Bikepacking Franconia. Morgens um 7:00 Uhr, noch vor der ersten Kuchenpause.

The inner piggy dog: Heute geht es Dir schlecht. Am Besten Du machst Pause – jetzt! Und heute Abend legst Du Dich schon um Mitternacht hin und schläfst mindestens vier Stunden.

Ch. Beyer: Naja, du hast ja Recht. Gestern war zu lang, zu schnell, einfach wahnsinnig blöd. Aber ein Café oder Supermarkt ist aktuell nicht zu finden. Außerdem bin ich erst zwei Stündchen geradelt. Da muss schon noch etwas mehr gehen, ehe wir Pause machen.

Morgens um 10:00 Uhr, nach der ersten Kuchenpause.

The inner piggy dog: Das war aber keine gescheite Pause. Du hättest die Beine hochlegen sollen. Die Rentner am Café hätte es nicht gestört. Bei Deinem Geruch wären die schon auf Abstand gegangen.

Ch. Beyer: Naja, eigentlich geht es doch schon besser. Glucose-Doping hilft fast immer. Einfach weiterfahren. Es ist ja gerade flach.

Mittags 14:00 Uhr, nach der zweiten Pause.

The inner piggy dog: Viel zu heiß! Viel zu heiß! Du bist eh schon angeschlagen. Dort steht ein großer Baum. Da kannst Du Dich hinlegen. Kohlenhydrate fressen und regenerieren. Danach wird es wieder wie am Schnürchen laufen.

Ch. Beyer: Naja, nach dreimal Eiscreme und 3,5 Liter Süßgetränke geht es wieder gut voran. Wir müssen weiter, immer weiter. Vielleicht bis zum Walberla oder hoch nach Hetzles!? Da kennst Du Dich aus, da wirst Du Dich wohlfühlen.

Blaupause mit Zita und Lukas auf dem Abschnitt von Hetzles nach Nürnberg gegen 19:00 Uhr. Weiter geht das Zwiegespräch nach Nürnberg um circa 20:30 Uhr.

The inner piggy dog: Kannst Du Dich erinnern, was wir heute morgen ausgemacht haben: Bis Mitternacht. Nicht weiter!

Ch. Beyer: Naja, das ist doch schon sooo lange zurück. Seitdem hat sich vieles getan. Mir geht es wieder gut – ja, fast! Jetzt fahren wir zumindest bis Igensdorf und dort den Berg hinauf. Danach könnten wir uns ja hinlegen.

Blaupause in Igensdorf gegen 22:00 Uhr. Überfall durch DonHorsto.

The inner piggy dog: Jetzt noch hoch. Dann legst Du Dich aber hin! Verdammt nochmal.

Ch. Beyer: Naja, und wenn es oben noch gut geht. Dann könnten wir doch bis Ebermannstadt radeln, nicht wahr?

In Ebermannstadt gegen 0:00 Uhr.

The inner piggy dog: Alaarm! Alaarm! Alaarm! Hinlegen! Hinlegen! Hinlegen! Du bist übermüdet. Es ist dunkel. Es ist kalt.

Ch. Beyer: Naja, klar ist es kalt: Wir sind im Wiesent-Tal. Sich im Flusstal hinlegen ist ein Anfängerfehler. Denke an die Kälte, die Nässe am Morgen, die Mücken. Wir müssen weiter. Mindestens bis Waischenfeld.

The inner piggy dog: Was?! Das sind ja nochmals zwei Stunden!

In Waischenfeld, circa 2:00 Uhr.

The inner piggy dog: Du Idiot. Du kannst Dich doch hier nirgends hinlegen. Oder doch: Komm, nimm die Sparkasse! Alter Randonneurs-Trick. Da ist es warm und der Teppich sieht bequem aus. Hast Du gehört: Die Sparkasse!

Ch. Beyer: Naja, dann würde da morgen keiner mehr Geld abholen gehen. Hier steht… Neubürg! Das ist doch der letzte Checkpoint. Da sind wir gleich dort. Komm, Du Schweinebacke, auf geht’s!

The inner piggy dog: Zum Neubürg geht es nach rechts. Der Track führt aber nach links. Da kommen noch ein paar Schleifchen mit Höhenmetern. Jetzt sollst Du Dich hinlegen.

Ch. Beyer: Ach, papperlapapp: Nach links ist die Abkürzung.

Am Neubürg, kurz nach 3:30 Uhr.

Ch. Beyer: Schön, hier nicht wahr? Sieh an, der Sternenhimmel. Wunderschön! Leider Naturschutzgebiet: Da dürfen wir nicht einmal biwakieren.

The inner piggy dog: Ich geb’s auf!

Ch. Beyer: Naja, guck mal da vorne. Da ist eine Wiese. Komm, wir legen uns hin. Ganz kurz. Denn bis zum Ziel ist es nicht mehr weit!

The inner piggy dog: Das nächste Mal kannst Du alleine los! Idiot!

Sollten Sie, liebe Leserschaft, noch ein paar weitere Motivationstipps von den echten Bikepacking-Gurus benötigen, dann hätte Ch. Beyer Folgende im Angebot:

Mike Hall: Crave the Trail and Movement.

Kristof Allegaert: You must love cycling.

Josh Kato: Enjoy the ride! It’s a long race.

Was gibt es sonst zu berichten? Die Bikepacking Franconia war grandios! Das Audax Franconia Team hat ein perfektes, erstes (!) Event auf die Beine gestellt: (1) Start und Ziel am Trebgaster Badesee: Hier hat Ch. Beyer Faris al Sultan dabei zugesehen, wie er das erste Mal deutscher Meister auf der Triathlonlangstrecke wurde. (2) Hervorragende Verpflegungsstationen, auch wenn Ch. Beyer sie bis auf ein Stück vorzügliches Bananenbrot bei Oma Gerda hat auslassen müssen. (3) Ein schneller Track trotz zahlreicher Frankenmeter, gleich dazu mehr. (4) Gutes Frankenwetter, wo doch Ch. Beyer schon Angst hatte, das die ausländischen Gäste nicht ausreichend ins Schwitzen kommen. (5) Und das Beste zum Schluss: Nach gut zwei Tagen Snickers, Twix und Gummibärchen zum Abschied ein Lunch-Paket mit richtigem Brot, Apfel und Radler. War das gut!

Die Frankenmeter, der interessierte Leser möge hierzu in Archiven von Radness.de schmökern, haben MrGargelfing zum Aufgeben gezwungen. Ch. Beyer betont es immer wieder: Wer in Franken die Anstiege hinaufkommt, der wird alle Anstiege dieser Welt meistern.

Das MTB Travel Girl hat sich durchgebissen: In ihrem Beitrag sind übrigens Hannes S. und Prof. RJ zu sehen (bei 5:00 min). Der Pannen-Janka musste unbedingt testen, ob seine neuen Continental-Reifen großen Nägeln stand halten. Pustekuchen! Doch danach hat er das Loch grandios zugefahren. Hannes S. war übrigens voll Old School unterwegs: Der einzige Teilnehmer auf einem Wippen-Fully, wo die ganze Welt heutzutage gravelt. Die Erlanger Radiologie stand ob dieser Leistungen übrigens Kopf. Es hieß, die Bildbefunde am Universitätsklinikum Erlangen hatten mehrstündige Verzögerungen, da alle Radiologen beim Dot-Watching waren.

Und was gibt es sonst noch zu berichten? Ch. Beyer hat den French Divide, das eigentliche, große Abenteuer für dieses Jahr abgesagt. Er ist nun unsäglich. Er bittet vielmals um Entschuldigung bei allen Dot Watchern, bei den Organisatoren und den potenziellen Mitfahrern. Gründe gibt es zahlreiche, aber eigentlich ist es der Kopf, der nach den bisherigen Bikepacking-Events im Taunus und in Franken abenteuermüde ist.

Und was gibt es dann sont noch zu berichten? Zita und Lukas sind von Ihrer Nahost-Reise wohlbehalten zurück. Wer noch eine Lektüre für das Sommerloch benötigt oder auf der Suche nach neuen Abenteuer ist, der wird auf ihrem Blog fündig. Eigentlich eine Pflichtlektüre!

Und auch wenn Ch. Beyer momentan abenteuermüde ist, auf ein paar Schleifchen mit dem Rad hat er schon noch Lust: Gut, dass Lukas wieder zurück ist!

2 Comments

  1. Siglinde-Muddi

    Statt des French Divide hast Du ja ein paar wunderbare,erholsame,ruhige entspannte Tage mit zwei Senioren verbracht,die sehr viel Spass hatten. Das ist doch auch etwas.
    Das sind doch mal ganz andere Abenteuer.

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