Romulus der Große.

Als Neo vom Orakel zurückkommt, erklärt Morpheus, dass das, was gesagt worden ist, ausschließlich für ihn bestimmt sei. Ch. Beyer meint, es ist hilfreich, nur wenige Filme zu kennen, denn deren Inhalt lässt sich dann besser erinnern.

Eigentlich möchte Ch. Beyer seine Empörung zum Ausdruck bringen. Er ist entsetzt! Er versteht die Welt nicht mehr! Oder besser: Er will sie nicht wahrhaben!

Und gleich drängt sich wieder diese ewige Frage auf, die nach dem Sinn, die, wofür es keine Antwort gibt. Oder zu viele.

Wer könnte also eine Antwort parat haben? Die Politik?: Iwo! Die Wissenschaft?: Haha! Die Philosophie?: Naja, vielleicht. Ch. Beyer glaubt, am Besten könnte es noch die Literatur hinbekommen. Und siehe da, bei unserem germanischen Altmeister wird man auch gleich fündig:

Geschrieben steht: „Im Anfang war das Wort!“

Hier stock ich schon! Wer hilft mir weiter fort?

Ich kann das Wort so hoch unmöglich schätzen,

Ich muß es anders übersetzen,

Wenn ich vom Geiste recht erleuchtet bin.

Geschrieben steht: Im Anfang war der Sinn.

Bedenke wohl die erste Zeile,

Daß deine Feder sich nicht übereile!

Ist es der Sinn, der alles wirkt und schafft?

Es sollte stehn: Im Anfang war die Kraft!

Doch, auch indem ich dieses niederschreibe,

Schon warnt mich was, daß ich dabei nicht bleibe.

Mir hilft der Geist! Auf einmal seh ich Rat

Und schreibe getrost: Im Anfang war die Tat!

(Aus Goethes Faust)

Ist das nun eine Aufforderung zu Aktionismus? Welche Taten stünden zur Verfügung, um das Vermeidbare abzuwenden: Kidnapping? Anketten? Freundin? Parship? Tinder? Macht dieses Hin- und Hergewische die Jugend überhaupt noch heiß?

Die Germanen sind doch eigentlich ein Volk der Dichter und Denker. Wahrscheinlich sollte Ch. Beyer noch einen anderen großen Germanen um Rat fragen. Der Tatendrang ist unserem Volk nicht in die Wiege gelegt. Wissenschaftlich betrachtet ist das Tatendrang-Gen im deutschen Genpool ge-silenced.

Anway: Dürrenmatt. Den findet Ch. Beyer klasse. Ein Dichter und Denker par excellence, der am Ende eines jeden Werkes immer noch einen Kniff parat hat. Nur lassen sich seine Werke hier nicht in voller Pracht wiedergeben, schließlich handelt es sich um Theaterstücke. Der Leser muss sich also auf eine beyerische Zusammenfassung verlassen.

Romulus ist der letzte weströmische Kaiser. Wie es sich gehört, lebt er auf seinem Landsitz, zusammen mit seiner Frau, Vertretern der Aristokratie und dem letzten oströmischen Kaiser. Sie alle versuchen das Kaiserreich und die damit verbundenen Privilegien zu erhalten. Nur Romulus selbst, das kristallisiert sich im Laufe des Theaterstückes heraus, verachtet das römische Reich und die eigene Kultur für ihre blutige Vergangenheit. Er züchtet Hühner, trinkt Spargelwein und betreibt mit größter Finesse den Niedergang Westroms.

(Dürrenmatts Romulus der Große)

Ja, das muss er gelesen haben! Ja, das ergibt Sinn! Wahnsinn, Konrad: Du bist genial! Hühner züchten, Spargelwein trinken, Datteln vernaschen, ein wenig Radfahren. Und Mercedes Benz höhlst Du aus. Der Niedergang der deutschen Automobilindustrie ist bereits beschlossene Sache: Elektromobilität, autonomes Fahren, Teleporting. Scotty. Der Trend geht übrigens zum Zehntrad.

One Comment

  1. Siglinde-Muddi

    Hab schon gedacht Du schreibst nicht mehr,
    aber man muss sich schon konzentrieren wenn man die Literatur und Sprüche von Chuck Beyer liest.
    Literarisch bin ich allerdings nicht so fit,
    vielleicht habe ich im Rentnerdasein Zeit und Muse mich da weiterzubilden, oder r lieber doch die Zeit im Sattel zu verbringen.

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