Unverhofft kommt oft.

Liebe Leser, dieser Beitrag ist eine Ergänzung zum Vorhergehenden „Kleine Enttäuschungen, große Chancen.“, in dem Ch. Beyer davon berichtete, dass er seine Pyrenäenpläne über den Haufen werfen musste. In weiser Voraussicht vermutete er, dass die Planänderungen keine Niederlage sein müssen. Ganz im Gegenteil kann er nun retrospektiv von günstigen Füchungen (fränkisch für Schicksal) sprechen.

Klar, der Tourmalet als höchster französischer Pyrenäenpass und Luz Ardiden mit seinen wohl schönen Serpentinen fehlen noch auf Ch. Beyers Liste. Dafür war der Weg zur Pont d‘Espagne und die dortige Landschaft wunderschön. Der Aubisque, der auf dem Plan stand, war ebenfalls magnifique. Ganz unerwartet konnte Ch. Beyer ein weiteres Strässchen ausmachen, das sich als echter Knüller herausstellte: Der Col de Spandelles. Hierbei handelt es sich um einen kleinen Nebenpass, der sich auf rauem Belag von circa 500 auf 1400 Höhenmeter schlängelt. Aufmerksam wurde Ch. Beyer auf diesen Col nur deshalb, da eine der Auffahrten des Zubringerpasses des Aubisques, der Col de Soulour, aktuell unter der Woche gesperrt war. Als Umleitung war der Col de Spandelles angegeben.

Ch. Beyer war an jenem Radeltag, als Soulour, Aubisque und dann eben der Spandelles anstanden, ausnahmsweise alleine unterwegs. Er und die Göttergattin betrieben Arbeitsteilung: Ch. Beyer quälte sich mit dem Velo über die Passstraßen während sich die Göttergattin intensiv erholte. Das war ihr zu vergönnen, denn die Auffahrt nach Hautacam und dem Col de Tramassel — Ch. Beyer kommt nicht umhin hier immer vom „Col de Schlamassel“ zu sprechen — waren knackig. Es boten sich keine Flachstücke zur Erholung und die Steigungen nahmen bisweilen Frankenjura-Ausmaße an, obwohl der Anstieg mit seinen 1100 Höhenmetern auf dem Papier recht moderat schien. Doch mit dem Finger auf der Karte sind die Passstraßen meist schnell nachgefahren.

Jedenfalls konnte Ch. Beyer am besagten Aubisque-Tag auf aus allen Rohren feuern und so war er froh die kleine Passstraßee zum Col de Spandelles als Sahnehäubchen entdeckt zu haben. Die Route zum Nachfahren war wie folgt: Pierrefitte-Nestalas, Col de Soulour, Col d‘Aubisque, zurück zum Col de Soulour, Ferrierres, Col de Spandelles, Argeles-Gazost und zurück nach Pierrefitte-Nestalas. Insgesamt circa 100 km, 2700 Höhenmeter und sehr viel beeindruckende Natur.

Als Belohnung schleckten übrigens die Ziegen am Col de Spandelles Ch. Beyers Beine ab. Natrium ist eben auch für die Tiere essentiell. Das war lustig, aber nur bis zu dem Punkt, als die Mistviecher zu knabbern begannen. 

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